Was eigentlich ein nützliches Feature darstellen soll, kann sich unter Windows 7 als fatal und sehr nervenaufreibend erweisen. Was war passiert? Der Besitzer des PC´s, um den es in diesem Fall ging, freute sich über seine nagelneue AMD Radeon HD5770. Sie war korrekt eingebaut und auch alle anderen Voraussetzungen für einen problemlosen Betrieb waren ausnahmslos gegeben. Trotzdem trat immer sofort nach den Hochfahren des OS ein schwerwiegendes Treiberproblem auf, welches sich so äußerte, dass man erst eine Meldung von Windows über einen Treiberabsturz (ja, Windows bezeichnete es wirklich so) bekam, sich kurz darauf das Aero-Design abschaltete und am Ende der ganze Computer mit einem Bluescreen den Dienst quittierte.
Wir fingen zuerst mit einem Bootvorgang im abgesicherten Modus an. In diesem trat leider derselbe Fehler mit denselben Symptomen auf. Also löschten wir als nächstes ausnahmslos alle aktuellen und ehemaligen Grafikkartentreiber und installierten alles von Grund auf neu. Leider brachte das auch nicht die erhoffte Abhilfe.
Also „hörten“ wir einmal genau in den Bootvorgang rein und beobachteten dann ganz genau, wann der Treiber abstürzte, also ob es im Zusammenhang mit einem gewissen Vorgang passierte. Da der PC mit der Vorgänger-Karte, einer HD3850, tadellos funktionierte, musste man selbstverständlich auch einen Defekt in Betracht ziehen.
Was war also der gravierendste Unterschied zwischen den beiden Grafikkarten? Uns fiel die Stromspartechnik ins Auge. Ähnlich wie die CPU´s verfügen alle Radeon ab der HD4000er Serie über die Möglichkeit, sich bei wenig Bedarf herunterzutakten. Diesen Automatismus der CPU kann man in Windows nebenbei noch manuell in den Energieoptionen beeinflussen. Da der Absturz nach näherem Betrachten immer dann auftrat, wenn die Auslastung der GPU sank, legten wir auch hier Hand an.
In den Energieoptionen gibt es bekanntlich die erweiterten Energieeinstellungen, in denen man für diverse einzelne Komponenten (wie z.B. die CPU) separat die Energieverwaltung anpassen kann. Dies gilt ebenfalls für den PCI-Express-Slot. Wenn man dort den Punkt „Verbindungszustand-Energieverwaltung“ auf „aus“ stellt, interpretiert Windows das Heruntertakten der GPU auch nicht mehr als Absturz und das System läuft wieder stabil.
Uns ist leider nicht bekannt, ob das Problem noch Vorgänger-Versionen von Windows 7 betrifft, jedoch ist der Lösungsweg immer derselbe. Es bleibt noch zu erwähnen, dass trotz der Umstellung die Stromspartechnik der GPU einwandfrei funktioniert. Die Grafikkarte taktet sich also nach wie vor herunter, wenn sie nicht ausgelastet ist.
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